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viernes, 13 de septiembre de 2013

Mannheim: Hauptstadt der Deutschen Sprache

                                                                            (Text für eine Zeitung)

Die Straßenbahnlinie 3 hält und ein junger Mann steigt aus, der mit einem Koffer unterwegs ist. „Excuse me, do you know where is the Goethe Institut?”, fragt er eine Frau, die auf seine Frage antwortet und auf das gegenüber-liegende Gebäude mit den großen Fenstern und die hellgrünen Fahnen deutet. Dieser junge Mann ist einer von 300 Schülern, die das Goethe Institut Mannheim-Heidelberg im August aufnimmt und die aus verschiedenen  Altersgruppen und Nationen kommen: Kolumbien oder Peru in Lateinamerika, Kongo oder Ghana in Afrika, sind nur einige Beispiele. Warum sie Deutsch zu lernen möchten, variieren zwischen Sprachkenntnissen für die Arbeitssuche, der Möglichkeit an der Universität zu studieren oder reinem Vergnügen.
In der Arbeitsgruppe, die für die Integration der Studierenden zuständig ist, findet man hauptsächlich Freiwillige. Der Freiwilligendienst Kultur, ist ein Bildungs-Orientierungsjahr für jungen Menschen im Alter von 18 bis 26 Jahren, die gleichzeitig die Kulturarbeit im Institut unterstützen.

Die Arbeit der Freiwilligen

Derzeit ist Jenny Lieder eine von drei Freiwilligen. Seit fast ein Jahr arbeitet sie hier. „Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, ihnen Deutschland zu zeigen, damit sie sich mit der Kultur vertraut machen, während sie die Sprache lernen“, erzählt die 20-Jährige zufrieden. Die Schüler können die Deutschunterrichte vormittags oder nachmittags besuchen und spätabends oder am Wochenende an dem Kulturprogramm teilnehmen. „Wir organisieren ein interessantes, abwechslungsreiches Kultur- und Freizeitprogramm und begleiten sie bei den verschiedenen Aktivitäten“, so Jenny. In dem für diesen Monat vorgeschlagenen Programm können die Willkommenstour durch Mannheim, ein Abendessen in einem typischen Restaurant, einen Stammtisch, einen Kinobesuch oder Reisen und weitere Städtetouren in der Region umfassen.
 „Die positivste Erfahrung dieses Jahres war es, Leute aus allen Altersgruppen, Kulturen, Mentalitäten und Ländern kennenzulernen“, erzählt die aus Worms stammende Jenny. Sicherlich waren ihr am Anfang ihre englischen, russischen und spanischen Sprachkenntnisse sehr hilfreich.
„Dieser Job ist zweifellos eine Herausforderung“, sagt sie. „Er erfordert Kreativität, Eigeninitiative und viel Geduld.” Weil sie auch dazu bereit sein müssen, in den verschiedensten Situationen zusammenzuarbeiten, die für Neuankömmlinge ein echtes Problem darstellen könnten. Etwa ein Monatsticket für die S-Bahn kaufen, herausfinden, wo man sich ein Fahrrad besorgen kann oder die Telefongesellschaft nach einem Anschluss fragen.

Am Ende des Jahres

 „Sprache, Kultur und Übersetzen, das möchte ich studieren“, sagt Jenny, die vor einem Jahr das Abitur auf dem Kurpfalz Gymnasium machte und damals noch nicht wusste, was sie werden wollte. Jetzt wird sie im kommenden Monat an der Universität anfangen. „Ich würde anderen jungen Leuten diese Erfahrung definitiv empfehlen, denn sie ermöglicht uns, einen Einblick in die Zukunft zu gewinnen, Verantwortung zu übernehmen und zu wissen wie es ist, einen Vorgesetzten zu haben“, sagt Jenny. Wie wichtig ihre Arbeit ist, dank der sich ein Ausländer vom ersten Tag in Mannheim willkommen fühlen kann, scheint sie dabei gar nicht zu wissen.